Prof. Dr. Joachim Doebler - Alltagsbegleiter
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implementierung von alltags-assistenzen in der versorgung demenzerkrankter (impala)

Teil I: Assistenz für einen gelingenden Alltag - Qualifizierungsrahmen für "Alltagsbegleiter" in der stationären Betreuung Demenzerkrankter

Teil II: Untersuchungen zur Berufseinmündung von "Alltagsbegleitern" in Einrichtungen zur Versorgung Demenzerkrankter

Im Mai 2008 wurde das Gefüge aus Diskursen und Deutungen, Technologien und Ökonomien, das um das soziale Problem altersbedingter Demenzen gruppiert ist, um eine weitere Komponente erweitert. Diese Komponente ist im Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes § 87b SGB XI verankert und weist die alltägliche Begleitung (stationär) versorgter Menschen mit einer Demenzerkrankung als "zusätzlichen" Aufgabenbereich mit spezifischen Kompetenz- und Qualifikationserwartungen aus. Im Zuge dieser Initiative haben sich - in regional höchst unterschiedlicher Ausprägung - Netze von Institutionen, Interessen und Strategien entwickelt, in denen Teilsysteme der Erwachsenenbildung, der Altenhilfe und Arbeitsförderung strukturell und prozessual verkoppelt sind. Ihr gemeinsamer Nenner ist die Rekrutierung, Qualifizierung und Beschäftigung von Assistenzkräften zur Begleitung demenzerkrankter Menschen. Allerdings lässt die schwache Programmierung dieser Systemverbünde vermuten, dass die Resultanten der in diesen Netzen wirkenden Kräfte höchst unterschiedlich zu berechnen sind. Dies betrifft gleichermaßen die erzielten Bildungseffekte wie die Versorgungsqualität oder die Inklusion in den Arbeitsmarkt. Mit dem Forschungsvorhaben IMPALA werden deshalb zwei Zielsetzungen verfolgt: Aus normativer Sicht zielt das Vorhaben auf eine kompetenztheoretisch fundierte Berufspädagogik der "Alltagsbegleitung für demenzerkrankte alte Menschen".

Im empirischen Teil wird die Frage aufgenommen, wie "Alltagbegleitungen" in den mikropolitischen Konstellationen gemischter Pflegekulturen als Handlungsstruktur und als personelle Ressource implementiert werden. Gestützt auf eine standardisierte Befragung von 121 Absolventen einer Qualifizierungsmaßnahme liefert die Studie erste explorative Einblicke in die Berufseinmündung von Menschen, die über mehr oder weniger lange Zeiträume als "arbeitssuchend" gemeldet waren, eine Bildungsmaßnahme erfolgreich absolviert haben und nun in der Begleitung Demenzerkrankter tätig sind. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Die von ® IQA qualifizierten "Alltagsbegleiter" sind typischerweise Frauen um die 50 Jahre. Die von ihnen erworbenen Bildungsabschlüsse und beruflichen Vorerfahrungen widerlegen stereotype Projektionen, die Langzeitarbeitslosen pauschal eine Lernschwäche attributieren und herablassend die vermeintlich wohlsituierte Mitte der Dementenversorgung gegenüber den sozial Exkludierten abschirmen wollen. Gegen alle Klischees und Mittelschichtsvorbehalte dokumentiert IMPALA die erfolgreichen - und insofern durchaus modellhaften - Bemühungen eines Sozial- und Bildungsverbundes, die mit der Prekarisierung der Lebensverhältnisse verschränkten biographischen Brechungen und Abkoppelungserfahrungen aktiv zu bewältigen ...


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  • Fotos zur Buchreihe "Demenz" mit freundlicher Genehmigung: Klaus G. Kohn