Prof. Dr. Joachim Doebler - DFG-Projekt Nachkriegs-Hamburg
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dfg-forschungsprojekt
"wohnen im nachkriegs-hamburg"

Mit den angefügten Dokumenten stelle ich (Teil)Ergebnisse des mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekts "Wohnen und Wohnraumlenkung im Nachkriegs-Hamburg" vor. Gegenstand des von mir am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hamburg (Lehrstuhl Prof. Dr. Peter Reichel) durchgeführten Forschungsvorhabens sind die Wohn- und Lebensverhältnisse, wie sie sich im Mai 1945 nach den Luftoffensiven der Alliierten und dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft darstellen.

Es war eine Zeit der Gegensätze, gleichermaßen geprägt von Hoffnungslosigkeit und sozialen Auflösungserscheinungen, wie von beachtlichen politischen und sozialen Integrationsleistungen, die in den Trümmergebieten der Stadt, den Übernachtungsbunkern oder den Flüchtlingslagern erbracht wurden. Vor allem auch in den örtlichen Wohnungsämtern, denen mit dem mächtigen, tief in bürgerliche Rechts- und Verkehrsverhältnisse eingreifenden Instrumentarium der Wohnraumlenkung ein ebenso komplexes wie undankbares Aufgabengebiet übertragen wurde. Über die hoheitliche Stabilisierung reproduktiver Funktionen hinaus bot die administrative Lenkung des Wohnungswesens auch die Möglichkeit, Wohnraum nach sozial-, ordnungs- und wirtschaftspolitischen Kriterien zu erfassen und (um)zuverteilen - allerdings unter den Augen und gem. Direktive der britischen Besatzungsbehörden, die über eine allgemeine Richtlinienkompetenz (gem. Kontrollratsgesetz No.18) hinaus vielfältigen Einfluß auf die Tätigkeit der Wohnungsbehörde nahmen.

Der Materiallage, dem Erkenntnisstand und nicht zuletzt den Forschungsressourcen entsprechend werden hier die Teilergebnisse eine Explorativstudie vorgelegt, die sich auf die Auswertung umfangreicher im Staatsarchiv Hamburg, im Bundesarchiv Koblenz sowie im Public Record Office London eingelagerter Archivalien stützt. Ausschlaggebend für die Veröffentlichung der Materialien ist das geschichtswissenschaftliche Interesse an der Sicherung, Systematisierung und Erschließung "vergessener" Quellenbestände. Mit deren Erforschung kann zugleich ein Beitrag geleistet werden einerseits zur materialen Konkretisierung der deutschen Nachkriegsgeschichte, andererseits zur historisch geschärften Auseinandersetzung mit dem sozialpolitischen Zukunftsproblem der Allokation knapper Ressourcen.

unveröffentlichter projektbericht an die dfg (auszüge)

publikationen

  • Bunkerexistenz und Zwangseinquartierung. Wohnungspolitik im Nachkriegs-Hamburg, in: standpunkt: sozial. hamburger forum für soziale arbeit 3 (1993), S.73-76
  • Vom Leben in Fassadenschluchten. Operation Gomorrha: Vor 50 Jahren wurde Hamburg zerstört, in: Forschung. Mitteilungen der DFG 3 (1993), S.4-8
  • Life beneath the Facades of Bombed-out Streets. Housing Policy in post-war Hamburg, in: german research. Reports of the DFG 1 (1994), S.4-7
  • Zwischen Zuzugsverbot und Wohnraumberechtigung, in: Damals - Das aktuelle Geschichtsmagazin 6 (1994), S.39/40
  • Wohnungsnot im Nachkriegs-Hamburg. Struktur- und Formelemente der Wohnraumlenkung, in: Informationen zur modernen Stadtgeschichte (Deutsches Institut für Urbanistik) 2 (1994), S.8-13
    [ Mscr. zum Download ]
  • Life beneath the Facades of Bombed-out Streets. Housing Situation in post-war Hamburg, in: Indian Architect & Builder, Vol.9, No.3 (1995), S.102-107 [ Artikel zum Download ]

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